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Zirkus "Proscho" mit 9 Braunbären verschwunden
26.03.2003

Seit letzter Woche ist der in Hagen/Westf. gastierende Zirkus "Proscho", der aufgrund tierschutzwidriger Haltung seiner neun Braunbären in Kritik geraten ist, spurlos verschwunden. Der Bundesverband bittet nun um Ihre Mithilfe: Sollten Sie den Zirkus in Ihrer Nähe sichten, setzen Sie sich bitte umgehend mit uns in Verbindung.

Kontakt:
Tierärztinnen
Christina Conjäger, Tel. 06751-950391, E-Mail: cronjaeger(at)tierrechte.de Michele Protto, E-Mail: protto(at)tierrechte.de


Hintergrund:
Der Zirkus "Proscho" hatte ohne Erlaubnis in Vorhalle bei Hagen/Westf. Winterquatier bezogen. Dieser Zirkus besitzt u.a. neun Braunbären, die jedoch katastrophal gehalten werden, dass für ihn die amtliche Beschlagnahme der Tiere droht. Alle neun Braunbären weisen bereits Verhaltensstörungen in Form von Stereotypien auf. Die Haltung der Bären erfüllt weder die Vorgaben der Zirkusleitlinien noch die Mindestanforderungen des Säugetiergutachtens und ist somit tierschutzwidrig.

Dem Betreiber des Zirkusses, Herrn Spindler, wurde eine Frist gesetzt, um die vorgeschriebenen Haltungsvorgaben zu erfüllen. Eine erneute Genehmigung nach §11 des Tierschutzgesetzes (Erlaubnispficht) wurde ihm verweigert, auch hat man die CITES-Papiere eingezogen und an das zuständige Ministerium zur Überprüfung geschickt. Letzte Woche nun ist Herr Spindler mit seinen Braunbären geflohen.

Das Drama um die leidenden Braunbären hat die Stadt Hagen zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Gastieren von Zirkussen gebracht. Mit überwältigender Mehrheit sprach sich am 13. März der Umweltausschuss dafür aus, zukünftig Zirkusunternehmen mit wilden und exotischen Tieren vor den Stadttoren zu lassen. Eine Änderung der Gebietsordnung ist in die Wege geleitet und wird dem Stadtrat Ende Mai/Anfang Juni zum Beschluss vorgelegt. Im Vorfeld hatte der Bundesverband die Politiker angeschrieben und sie eindringlich um eine derartige Beschlussvorlage gebeten.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es nahezu unmöglich ist, Wildtiere unter den Bedingungen eines Wanderzirkusses verhaltensgerecht unterzubringen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte wird den weiteren Verlauf in Hagen verfolgen, hier verstärkt Öffentlichkeitsarbeit leisten und sich auch weiterhin konsequent für ein Verbot der Wildtierhaltung in Zirkussen einsetzen.

Infos zum Thema Zirkus auch:
www.tierrechte.de
www.rp.tierrechte.de








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